14. März 2022

Positionspapier der entwicklungspolitischen Landesnetzwerke

Entwicklungspolitik in Zeiten von Krieg und Krise stärken

 

Die Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e.V. (agl) setzt sich dafür ein, dass in Zeiten zugespitzter globaler Krisen die Entwicklungspolitik und damit Prinzipien globaler Solidarität und globaler Nachhaltigkeit gestärkt werden.

Udo Schlüter, Vorstandsvorsitzender der agl: „Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist ein eklatanter Völkerrechtsbruch mit dramatischen Folgen für die Menschen in der Ukraine und Europa, der sofort gestoppt werden muss. Bei den sicherheitspolitischen Entscheidungen müssen jetzt auch Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe sowie Investitionen in Menschenrechte, feministische Entwicklungs- und Außenpolitik, globale Solidarität und entwicklungspolitische Bildungsarbeit im Inland entschieden finanziell mitgedacht und mitgestärkt werden. Wir fordern von der Regierung, dass sie in der aktuellen Bedrohungslage den im Koalitionsvertrag formulierten vernetzten und inklusiven Ansatz internationalen Handelns im Sinne einer Friedenspolitik konsequent verfolgt. Dazu gehört auch das erklärte Ziel, dass Ausgaben in diesen Bereichen mit den Verteidigungsausgaben mitwachsen.“

Es müsse jetzt darauf geachtet werden, dass entwicklungspolitische und humanitäre Bereiche nicht hin- ten anstehen oder verdrängt werden. In dieser Zeit einer zugespitzten und von Krieg und Krisen geprägten Situation wollten zudem tausende Eine Welt-Engagierte in Deutschland Demokratie und Menschenrechte, globale Solidarität und globale Nachhaltigkeit stärken.

„Angesichts der dramatischen globalen Situation sollten wir uns mehr denn je für unsere Ziele einer solidarischen und nachhaltigen Welt – orientiert an Frieden, Demokratie und Menschenrechten – einsetzen. Auch die entwicklungspolitische Bildungsarbeit und Engagementförderung für globale Solidarität und Nachhaltigkeit im Inland muss dafür deutlich finanziell gestärkt werden und die Pläne, diesen Bereich zu kürzen, müssen endlich vom Tisch. Klimakrise und Armut warten nicht – wir müssen jetzt alle Anstrengungen unternehmen, um die Eine Welt-Arbeit in diesen Zeiten von Krieg und Krise zu intensivieren. Dazu gehört neben der Ausweitung internationalen Handelns und Kooperierens auch die Unterstützung dafür im Inland, wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben“, so Schlüter.

Die instabile Weltlage zeige, dass die Überwindung der Krisen und eine Große Transformation nur mit einem breiten Engagement der Zivilgesellschaft möglich seien. Dieser Einsatz für Eine Welt sei ein wichtiger Baustein für nachhaltige Lösungen, die nur im globalen Miteinander erfolgreich sein könnten: „Als Eine Welt-Engagierte können wir einen wichtigen Part zur Bewältigung von Krisen leisten“, so Schlüter.

 

Die agl ist der Zusammenschluss der 16 Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland. Durch Bildungsprogramme, Beratung und Vernetzung unterstützen wir unsere Mitglieder in ihrem Einsatz für globale Gerechtigkeit und ein nachhaltiges Leben. Mehr: www.agl-einewelt.de

 

Kontakt:

Udo Schlüter, Vorstandsvorsitzender der agl, udo.schlueter@eine-welt-netz-nrw.de, Dr. Simon Ramirez-Voltaire, Geschäftsführung, geschaeftsfuehrung@agl-einewelt.de